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de:bug
, februari 2003
Eveline Lubbers (ed.): Battling
Big Business [Green Books - 2002]
kay meseberg
Den Mächtigen auf
die Finger schauen, sie zu kritisieren, sie zu unterminieren.
Das ist der verkürzte Ansatz von Evelin Lubbers, die sich
selbst Investigativ-Reporter
und Aktivist bezeichnet. In Battling Big Business analysieren
die Texte der Autoren
zunächst das Corporate Bullying: U.a. Greenwash (Herbeiführung
eines virtuellen,
nicht wahren Imagewandels von Unternehmen), die (Fehl-)Informationspolitik
von
Multis wie Phillip Morris und McDonald's. Diese Arbeit führt
sogar soweit, dass wie
seitens McDonalds geschehen Undercoveragenten in NGO´s
wie Greenpeace
einschleust wurden, um Hamburger-Interessen zu wahren.
Teil zwei des Buches
entwirft Strategien,
die Informationspolitik der Konzerne zu
entzaubern: Investigative Tätigkeiten,
den Mainstream erreichen, Ansätze einer
Kommunikationsguerilla, virtuelle
Sabotage und Netzaktivismus. Noch nie wurden
diese Ansätze so kompakt zusammengefasst
präsentiert. Ein Grund hierfür mag
darin liegen, dass in diesem Buch
zwei Generationen von Aktivisten vereint werden.
Einerseits die der Globalisierungskritiker,
die nicht zuletzt Naomi Klein mit einem
Vorwort repräsentiert. Andererseits
Lubbers selbst, die aus der Amsterdamer
Hausbesetzerbewegung kommt, mit
Freunden das Büro Jansen & Janssen
seit über
zehn Jahren betreibt, dessen
Hauptarbeitsgebiet die Beobachtung von Polizie- und
Geheimdienstarbeit und die Unterstützung
von Sozialaktivisten im Kampf gegen
Überwachung ist.